Samstag, 20. Februar 2016

Kleinigkeiten, von wegen....


Das ausgehende Jahr 2015 zeigte sich uns sehr freundlich, quasi mit Arbeitnehmer-Temperaturen.
Es ging ja nun darum, die vom Mast senkrecht herabkommenden Fallen schlau nach achtern in oder an das Cockpit umzulenken sowie die Schot des Baumes -und weiterer Punkte an den 'Latten'- am Achterdeck ebenfalls einigermassen schlau anzuschlagen.

So sah das Achterdeck vor der Montage des Schotpunktes aus.










Dank der Aussentemperaturen konnte der achterliche Schotpunkt, eine Schweisskonstruktion aus drei gelaserten V4A Einzelteilen, noch vor Ende des Jahres angebaut werden.



Die Mini-Winde, sicherlich später eher als Knarrpoller verwendet, konnten wir ebenfalls noch auf das von Hans-Jürgen handgefertigte GFK Podest anschrauben.
Rechts & links von der Winde kamen noch Seilklemmen dazu.
Die sog. Badeleiter sollte erhalten bleiben. Insofern wurde die Anschraubfläche des Schotpunktes unter die Leiterbefestigung gelegt. Die Leiterflansche selber wurden mit M.6 Gew.-Linsenkopfschrauben auf dem neuen Schot-Teil befestigt.
                                                                                   

So sah dann der Schotpunkt von achtern aus.
Die Grundplatte mit Befestigung ist hier nicht zu sehen.

Jeweils 2 Stück V4A Schloss-Schrauben M.8 und M.10 sollten hier ausreichen. Grosse & dicke U-Scheiben sowie Stopmuttern inclusive.

Unter Deck hatte H.-Jürgen zwecks guter Lastverteilung eine 15mm wasserfeste Bootsbausperrholzplatte
angebracht und laminiert.

Wir können uns immer noch nicht die realen Lasten / Zugkräfte vorstellen, welche im Betrieb auftreten werden.
Das ist dann auch der Grund, warum wir sehr wahrscheinlich stabilitätsmässig übertreiben.

Ingo, ganz aus der Nähe, hatte uns diesbezüglich einen sehr beruhigenden Hinweis gegeben.
Er sagte uns, die anfallenden Kräfte teilen sich später auf, ähnlich wie in einem Spinnennetz.
Diese Aussage und das Nachdenken darüber hat uns dann doch einigermassen beruhigt.

Sogar die Fallenumlenkung, vorn, konnte noch Ende 2015 in Angriff genommen werden.
Es bedurfte einiger 'Peilerei' an Deck, um die Konstruktion sinnvoll zu gestalten.


Links sind die gelaserten Einzelteile für die Fallen-Umlenkung zu sehen.

Nochmals muss ich erwähnen, wie hervorragend und problemlos die Eckernförder Firma diese Dinge immer wieder erledigte.

Die vier gezeigten Bronzezwischenteile waren reine Hilfsmittel zum Verschweissen der kompletten Einheit. Sie kommen nun in die Grabbelkiste !
Diese Distanzstücke hatten die exakte Breite +0,2mm
der inneren Rollenbreite.

Hier die noch ungeschweisste Konstruktion.


Die zugekauften Rollen wurden von mir mit einem besser gleitenden Kunststoff ausgebuchst.

Gleichzeitig konnte ich so die Kunststofflager sehr gut an die 12mm geschliffene V4A-Welle anpassen.

Die zwei 8mm VA-Wellen im unteren Bereich sind in erster Linie 'Schweisshilfen', aber auch als 'Leinen-Klarhalter / Abweiser' zu sehen.
'Schweisshilfe' versteht, wer weiss, wie sich Edelstahl beim Schweissen verziehen kann, echt grausam.
Das 'Paket' wurde vor, bzw. für das Fertigschweissen dann mit M.12 stramm verschraubt. Nichts sollte sich hier bewegen.

Diese Einheit wird im Frühjahr mit drei Stück V4A- M.10 Schlosschrauben auf den Mastdurchgang -durch das Deck- aufgeschraubt.

Der Ablauf-Winkel ist derart gewählt, dass von hier aus die von oben anfallenden drei Leinen, (-eine Rolle ist Reserve für evtl. Hinzukommendes-,) an der Bb.-Kajütkante frei herumgeführt werden können.

Hier ersteinmal eine kleine Pause, oder so.
Ein Käffchen und so weiter, dann kommt die grausige Umlenkung um die Kajütenecke an die Reihe...., reine Nervensache; wat mutt, dat mutt !
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MAI 2016: ...ok, es waren doch mehr als zwei Käffchen. Das Teil oben, die 90° Umlenkung am Mastfuss
sitzt nun gut abgedichtet auf dem Mastdurchlass. Die Platte wurde aus 8mm V4A gefertigt.

Und sogar die ziemlich kompliziert zu bauende "Backbord-Um-die-Ecke-Führung" haben wir inzwischen montiert.

Die Fertigung dieses Teiles war nur möglich mit Hilfe einer GFK-Nachbildung der Kajütenwand, incl deren Winkel und Rundung. Hans-Jürgens Künste waren also wieder mal gefragt.

Die ersten Muster einer gebogenen Rollenhalterung hatte ich aus 5mm Aluminium gefertigt, um überhaupt zu erkennen, wie so etwas auszusehen hat. Alu ist eben auch leichter zu bearbeiten und zu biegen.

GFK-Dummy der Kajütenecke.........


Das ganze Spiel war recht zeitaufwändig und einige dann gebogene und anzupassende Rollenhalter musste ich in die Schrottkiste entsorgen.

Die Rundung der einzelnen Halter konnte ich rel. leicht in einer passend ausgedrehten Halbschale aus Stahl unter der Hydr.-Presse realisieren. VA zeigt sich wirklich leicht verformbar.
Danach erst konnte die zweite Bohrung für den 8mm Stift eingebracht werden.
Dass Schleifen und Feilen zum Anpassen gehörte, lässt sich leicht vorstellen. Wir hatten ja Winter..!
Rohbleche der Rollenhalterungen, 5mm V4A

Nebenstehend die Rohteile der Bb-Umlenkung.
Auch diese Rollen wurden mit einem 'Peek'-Compound ausgebuchst.

Eine kleine & preiswerte digitaleWasserwaage hat uns die Arbeit wesentlich erleichtert und uns wohl auch manche weitere Anpassarbeit erspart.

Diese fertigen Rollenhalter auf eine vorgebogene VA-Platte zu schweissen, war dann Frank's Aufgabe.

Auch diese Arbeit hat er sehr gut gemeistert und die Platte konnte endlich mit 4 Stück 6mm-Gewindeschrauben sowie reichlich Dichtungsmasse an der Kajüten-Aussenwand-Ecke angebracht werden.
Sieht von oben gesehen recht gut aus, aber...

Die Höhe dieser Rollen hier haben wir festgemacht an einer waagerechten Leinenführung nach achtern zur 3-fach Schotklemme.
Dadurch bekommen die Leinen leider einen etwas zu grossen Winkel nach 'unten' zur Umlenkung am Mastfuss.

Es laufen die Leinen zwar noch frei, scheuern also nicht, jedoch werden die Rollen an dieser Bb-Umlenkung nicht nur rein radial belastet.

Sollten sich irgendwelche Nachteile in der Praxis herausstellen, muss eben nocheinmal nachgedacht und gewerkelt werden.

Wie gut, dass ich die 3-fach Schotklemme beim Zerlegen fotografiert habe.

Denn leider musste das Teil komplett zerlegt werden -und zerfiel dabei in x-Teile-, damit wir unsere Befestigungsschrauben M6x40mm- unterbringen konnten.

Somit kam alles wieder an seinen Ort und die Klemme funktionierte sogar.

Nach dem Abschrauben der inneren Verkleidung verstärkte Hans-Jürgen die Kajütwand noch mit 15mm Bootsbausperrholz, sodass die später auftretenden Zugkräfte auf eine grössere Fläche verteilt werden.
Etwas seltsam fanden wir schon, dass 3 der insgesamt 6 Sechskantschrauben zur Befestigung der 3-fach-Klemme von aussen nicht zu halten waren, sodass das Anziehen der Muttern innen sich nicht als sehr einfach herausstellte.
Oder haben wir etwas übersehen?

Mit insgesamt 9 Ösenaugen zwischen den Kajütscheiben/-fenstern werden wir noch die Leinenführung unterstützen.

An diesem Bild lässt sich erkennen, dass das Boot wieder in seinem Element liegt.
Es war eben ein zeitiger Krantermin anberaumt worden. In diesem Jahr hatten wir den Mast mit eigenen 1.ton Schlaufen zum Einsetzen versehen. Der Holepunkt lag nun endlich im oberen Drittel der Mastlänge und das Mastende flutsche wie von selbst in den  Mastfuss.  Auch wir lernen noch dazu.
Sogar mein Freund, das Blitzschutzkabel, ist nun angeschlossen. Es ist über eine Schraubverbindung mit der Unterwasser VA-Schiene verbunden. Diese läuft den gesamten Kiel entlang, bietet also eine recht gute Fläche, elektrisch gesehen.----

JUNI 2016

...inzwischen haben wir die Leinen-Führungsösen, 9 Stück an der Zahl, montiert. Sie mussten auf eine GfK Unterlage mit etwa 10mm Stärke montiert werden. Die Rundungen der Hütte bzw. der Fenster hätten sonst Kontakt mit den Leinen bekommen.

Unsere Überlegung, die drei von vorn kommenden Leinen achtern auch einigermassen praktisch von Mitte Cockpit bedienen zu können, hat sich vorerst in einem Provisorium niedergeschlagen.

Backbord achtern sind an zwei M.8 Ringösen jeweils ein Doppelblock angeschlagen.
Eventuell werden wir hier noch mit zwei VA-Federn die Standhaftigkeit unterstützen.

Diese Umlenkblöcke führen die Leinen auf zwei liegende Einzelblöcke auf dem hinteren Mittschiffs-Podest. Hier sitzt auch unsere einzige Winde mit zwei Seilklemmen.

Das Provisorium soll später dahingehend abgelöst werden, dass die losen Umlenk-Doppelblöcke in drei feste, übereinanderliegende, Umlenkrollen, auf der Höhe der liegenden festen Blöcke, geändert werden.
Diese müssen wir dann schlau und wirklich stabil am Süllrand / Deck befestigen.
Hauptgrund ist der unnötige und störende nach-unten-und-dann-nach-oben-Verlauf der Tampen. 

Der Verlauf der Tampen wurde von der Bb Positionslaterne behindert.
Also wurde noch einmal das Portomonaie aufgemacht und wir legten uns zwei kompakte LED-Seitenlaternen zu.
Sie sind nun angeschlossen und leuchten sogar.
Mit 80 milliampere pro Lampe sind wir dabei.

So ganz klammheimlich habe ich nun drei Leinen an Bord gebracht.

Alles deutet daraufhin, dass demnächst auch der Segelbüddel an Bord geschleppt werden muss.
Und dann soll auch noch aufgeriggt werden. Heiliger Strohsack!

(Da benötigen wir jedoch professionelle HILFE..)

Dann wirklich raus auf die Bucht als giftgrünes Ungeheuer, Schrecken der Bermuda-Rigg-Segler!
Ich kann's noch garnicht glauben. Ob Hans-Jürgen daran glaubt?
Und die Bastelei wird auch bald vorbei sein?
Kann ich noch weniger glauben!

Ersteinmal ein-zwei Käffchen oder so...!

Ach ja, wir haben nun auch eine 'Grusel-Faktor-Anzeige' eingebaut, ein KLINOMETER.

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