Mittwoch, 30. November 2016

KEIN Misserfolg....

...dafür aber unerwartete Ergebnisse.
So ausgedrückt, tut's uns dann nicht ganz so weh.

Des ersten Segelversuchs nahm sich ein freundlicher und sehr zugänglicher 'Dickschiff-Kapitän' aus Eckernförde an. Er und Hans-Jürgen turnten mit dem Boot ganz in Strandnähe herum und fuhren bei 1 bis 2 Windstärken die verschiedensten Manöver.
Klar wurde danach, dass die Rah mit dem Segel und den Latten recht beschwerlich aufzuziehen ist. Besonders kritisch zeigte sich die Funktion des Ruders. Wenden und die Halse waren praktisch nicht möglich. Es musste die Maschine gestartet werden, sofort hatte das Ruder ausreichend Wirkung. Ausserdem soll das Boot eine aussergewöhnliche Krängung gezeigt haben.


Ein paar Tage später konnten wir Sebastian an Bord begrüssen. Sein Kurzbericht sagt, dass bei Wind 2-3m/s, ohne Welle, mit Vollzeug gesegelt, die Krängung auf allen Kursen nicht mehr als 5 Grad beträgt, das Segel gut steht und ausgebildet wird. Die Geschwindigkeit bei o.a. Wind lag bei 2,5 bis 3 Knoten. Auch hier wird das rel. schwere Aufziehen des Segels moniert. Offenbar ist die Reibung der Umlenkrollen in der Summe zu gross.
Hier konnte das Schiff auf Stb- & Bb-Bug zum durchwenden gebracht werden, allerdings mit 'Luftanhalten'; Halsen hat nur ein einziges Mal geklappt.
Zitat: 'Schiff lässt sich nicht vor dem Wind halten, luvt immer wieder auf mind. halben Wind an. Grundsätzlich muss aktiv mit dem Segel gearbeitet werden. Wenn das Segel zu dicht ist, fällt das Schiff auch nicht vom Wind ab.'

 
Nachdem sich die Stimmung irgendwann wieder aufgehellt hatte, war unsere Überlegung betreffs des schwer zu holenden Falls, dass wir eine weitere kleine Winde, jedoch 2-Gang, an der Bb-Seite des Cockpits anbringen sollten. Somit entfallen auch zwei achterliche Umlenkungen.

Von fachlicher Seite wurden wir ermutigt, das Ruderblatt, provisorisch vorerst, um etwa 7qdm zu vergrössern.
Da das Boot in diesem Winter im Wasser bleibt, holten wir uns einen Slip-Termin; 
jawoll- so etwas hat unsere Stadt! 
Mit einem Stück Edelstahlblech, 2mm stark, wurde die Ruderfläche um etwa 7,5 qdm vergrössert. Diese Fläche wird man ggfs. noch experimentell verändern müssen.


                                                                                         
                                                                                          

Neben der ehem. 'Siegfried-Werft'. Hier fing alles an, in den späten 1940ern...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 







 

Stimungsvolles Bild, es regnet natürlich...


Das 2mm starke Blech ist dünn genug, um bei einer Havarie einfach zu verbiegen, anstelle das Blatt oder den Ruderschaft zu beschädigen.

Bei dieser Gelegenheit spendierten wir der Antriebswelle eine neue Zinkanode.

Die Schraube / Propeller wurde von den  äusserst beengt wohnenden Seepocken befreit.



Nun warten wir auf das 'richtige' Wetter für einen Test.

Bei zwei mehrstündigen Fahrten nur unter Maschine konnte Hans-Jürgen bereits eine veränderte Steuer-Charakteristik feststellen.

Das Boot läuft nun besser geradeaus. Bisher musste rel. häufig nachgesteuert werden.

Natürlich bedarf es nun auch eines kleineren Ruderausschlags für eine vergleichbare Kursänderung. Daß dies dann mit etwas mehr Kraftaufwand am Steuerrad verbunden ist, zeigt uns, dass die Physik immer noch zuverlässig funktioniert. Wir lassen uns bei der nächsten Testfahrt dann einfach überraschen....!




 

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