Donnerstag, 19. März 2015

Wunderbares Holz...

 

Fast hatte ich vergessen, was Holz doch für ein wundervolles Material sein kann, - nach all dem Edelstahl und Kunststoff.

Der Alu-Mast erblickt das Tageslicht bei der LUNA über der Decksdurchführung aus Metall.
Zwischen dessen Wandung und Mast bleiben etwa 35mm Luft, rundherum.
Es ist offenbar üblich, hier mit keilartigem Holz den Mast zu halten, auch zu zentrieren bzw. auszurichten.
Sebastian empfahl uns zu diesem Zwecke Lärchenholz zu verwenden.



Ich brauchte nicht lange zu überlegen, bei wem ich wohl eine gute Lösung dieser Aufgabe finden würde.
Der "24-Stunden-Holzwurm", der MATTHIAS, besorgte spontan ein kerniges und astarmes Lärchenbrett.
Ein Abschnitt davon wird oben gezeigt.
Wir haben 163 Jahresringe gezählt und das auf einer Breite auf 163mm.
Also ein Baum mit etwa 350mm Durchmesser- an dieser Stelle - und einem Alter von etwa 165 Jahren.
Matthias teilte uns die Aussage des Holz-Lieferanten mit, daß es sich um eine sibirische Lärche handele.

Mit unseren Maß-Angaben schnitt er die Leisten zu und verleimte sie zu einem "Butterfass".

Originalerweise werden die Keile per Hand mit Stechbeitel und soweiter gefertigt, so sahen wir es zumindest auf Fotos.

Entweder waren wir zu faul für diese Art Arbeit, oder mich reizte
die Drechselarbeit an solch einem Teil.

Hans-Jürgen sprach einen ehemaligen Arbeitskollegen an, den hilfsbereiten FIETE. Dieser besitzt eine Drechselbank. Sie kann bis zu 800mm Drm. Werkstücke aufnehmen.
( Schade, er braucht sie noch, bzw. die Drechselbank ist bereits anderweitig vergeben...;-) )


Nach  einer gewissen "Leim-Aushärtezeit" ( PU-Leim ) gingen wir dann die Bearbeitung an.
Mit der Maschine war ich schnell vertraut; grundsätzlich ähnlich einer Drehbank aus den 1950ern oder Anfang der 1960ern. Fiete liess uns gewähren. Danke dafür.

Einen Bohrstahl musste ich mir herstellen, da in der benötigten Länge nicht vorhanden.
Ein 50mm Rundstahl, hart, etwa 500mm lang, wurde vorn mit einem HSS-Drehstahl versehen, d.h. er wurde mit 6 Punkten angeschweisst.
Die Spannscheibe nahm leider nicht den Aussendurchmesser auf, sodass wir dieses Butterfass INNEN spannen mussten. Etwas gezittert haben wir schon, um die Wahrheit zu sagen.
Reisst das Holz ? Oder dehnt sich die Leimfuge? Fliegt uns das Ding um die Ohren ?

Natürlich wurde nur zart, also millimeterweise, abgenommen. Niedrige Drehzahl. Ab und an ganz zart die Spannscheibe, bzw. deren Backen, nachgezogen.
Alles ging gut !

Die Aussenfläche wurde mit weniger als einem Winkelgrad bearbeitet.
Im oberen Drittel der Länge wurde dann der "Fest-Punkt" angelegt.

Sitzt, passt, wackelt NICHT und hat KEINE Luft ! Mal was Anderes !





 























Matthias hatte aus technischen und nachvollziehbaren Gründen 18 Einzelstücke zu einem 'Rund' zusammengefügt.
Achtzehn Keile waren uns denn doch zu viele, sodass es am Ende 9 Keile wurden.





















Diese Anzahl sollte reichen, um auch eine Mast-Ausrichtung hinzubekommen.

Nach einer routinierten Zersägung durch Matthias hatten wir nun das gewünschte Ergebnis:
siehe oben.


+++ Da bis zum nächsten Beitrag wohl noch etwas Zeit in's Land gehen wird,
                              hier also das Ende des vierten Teils. +++

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