Samstag, 18. Juli 2015

Die Hochzeit und danach...

Hochzeitstermin: 1. Juli, 15.22 Uhr...

Ab und an kann ein gewisser Druck recht nützlich sein und somit war das 'Alu-Rundmaterial' bereits am 25. Juni 2015 auf der dafür vorgesehenen Ablage verstaut.

Hans-Jürgen war noch mit den Restarbeiten unter Deck sowie dem 'Podest' für den achterlichen Knarrpoller beschäftigt.
Es musste auch noch gewaltig aufgeklart werden.
Ein Bild von Untertage werde ich hier nicht zeigen, besser is.

Die Batterien wurden aufgeladen.

Das Boot sollte nun in Brodersby
an der Schlei eingesetzt werden.

Einmal erscheint die dortige Marina als recht angenehm und zum anderen haben wir einen 6km/h Trailer, der vielleicht einigen Menschen 'nicht gefällt'. Wir hätten nämlich bei Einsatz in Eckernförde in Stadtnähe agieren müssen. 


 


Peter, der zuverlässige            'Immer-schon-Boot-Zieher'     konnte auch diesmal mit seinem roten Trecker aktiviert werden und so erschien dann, nach etwa 25 Minuten Fahrtzeit, die LUNA-26


 auf der Fähre in Missunde
ein etwas aussergewöhnliches 
Bild, finde ich, deshalb hier gezeigt:

















Ein Hochzeits-Paar hätte sich kein schöneres Wetter vorstellen können.


Laue Luft, friedliche Atmosphäre, Boote, welche ruhig vorbeizogen. Die Schlei eben. 
Kein Gedanke an Seekrankheit, was mich betrifft. 

Die Männer der Marina waren bereits gewarschaut und befanden sich 

schon an ihren Posten.

Bei mir als Nichtsegler kam eine gewisse Spannung auf.

Nicht sehr gross, vielleicht so um die 64 Volt ac/dc, aber spürbar.
Denn: nun muss sich ja in der Praxis bewähren, was wir uns so alles ausgedacht hatten.
Taa-tata-taaaaa..., hier (oben) kommt also die Braut.

Nach einer schier endlos erscheinenden Rangiererei befand sich das Boot dann doch etwa mittig unter dem Bootslift und die Schlingen wurden um den Rumpf gelegt.
Nach dem Anhieven liess sich recht gut die Rumpfform erkennen.

Während ich Peter zu seinem Auto zurückfuhr, wurde das Alu-Geraffel bereits abgetüddelt und der Mast wurde angepickt.

Der Boss am Kran wollte unbedingt die Mastschlaufe nur eben über dem Schwerpunkt anbringen.

Etwas höher wäre mir lieber gewesen.
Denn es stellte sich nun als rel. schwierig heraus, den Mast im Endstadium senkrecht zu bekommen, sprich, ihn in den Mastfuss einzufädeln.

Am Ende klappte es mit der Kommunikation zum Kranführer doch recht gut und meine Stimme schien danach etwas gestärkt. Vielleicht sollte ich Segler werden?

Jawoll, das Mastende flutschte dann in die Buchse; schnell den Sicherungsstift durchgesteckt und ihn selber mit einer Sicherungsklammer abgesichert, oben parallel dazu von den Mannen schnell vier Holzkeile eingesteckt, damit keine grossen Biegekräfte auf den Schuh wirken- und aufgeatmet.

Das Kabel und Sorgleine wurde natürlich VOR dem Einfädeln des Mastes durch das Mauseloch gesteckt.

Trotzdem habe ich in der 'Aufregung' vergessen, das dicke rote Blitzschutzkabel ebenfalls herauszuziehen.

Im Bild links lässt sich die 6mm Öse erkennen. Sie ist mit zwei M.6-V4A Schrauben, mit zwei dicken U-Scheiben sowie M.6 V4A Stop-Muttern gesichert.
Hier hängen quasi 75kg an den beiden Schrauben.

Nur ungern hatte ich HIER den Mast angebohrt, fand jedoch keine andere Lösung.

Dann nahm ich einen 17er Ringschlüssel, verspannte die Kunststoff-Buchse gegen das Mastende, und sicherte die Druckschrauben mit den Kontermuttern.


Im Hintergrund lassen sich noch Reste der kreisförmigen Wellen erkennen, welche beim Hereinfallen des Grossen Steins,
welcher wiederum vom Herzen des nebenstehend gezeigten Hans-Jürgen fiel, erzeugt wurden.



Gut, die Holzkeile wurden sortiert und passten wirklich gut.
Einen halben Keil liessen wir heraus, sodass durch diese Lücke alle von oben kommenden Leinen mitsamt Blöcken unter Deck gesteckt werden konnten.

Einmal, um sie nicht verführerisch auf Langfing wirken zu lassen, und zum zweiten, um sie vorläufig vor Wasser & Sonne zu schützen.

Hans-Jürgen machte mich darauf aufmerksam, dass der Mast tatsächlich senkrecht steht.
Und in der Tat, der Spargel steht senkrecht, von welcher Seite man auch schauen mag.

Und nicht nur das, die Wasserlinie stimmte sehr genau mit dem gemalten Wasserpass überein.

Die Befürchtung teilte ich ja ebenfalls, dass das Boot kopflastig werden könne.

Aber: Alles wird gut.

Die beige Abdeckung (...fein gemacht, Katharina...)
am Decksdurchgang passte und wurde oben mit einem breiten Klebeband wasserdicht am Mast abgeschlossen.
Hierzu muss uns noch etwas UV-festes einfallen.

NEIN- die Überführung nach Eckernförde machte ich nicht mit, wir hatten recht strammen Wind von Osten. 
Unterwegs hat sich mein Bruder doch tatsächlich die Sicherheitsweste angelegt. 
Das heisst schon was bei ihm! 
Nach etwa 5 Stunden - incl.Kursänderungen wg. starkem Rollen- Fahrt wurde dann für ihn die historische Holzbrücke in Eckernförde geöffnet. Das war ein Novum. 
Er hat seinen Liegeplatz immer noch im Binnenhafen. 
Nun müssen unsere 'Emmas' dazulernen, solch ein Gefährt haben sie noch nie gesehen.

Vor Allem, "..wo setzen wir uns denn nun hin, um unsere Stoffwechsel-Endprodukte 
zu lagern bzw abzuwerfen? "

Wir haben leider einen Dorn oder ähnliches auf dem Mast-Top vergessen.
So'n Schiet !
 
Im nächsten Schritt werden wir uns mit der Leinenführung über Deck nach achtern befassen müssen.
Auch der Fixpunkt der Schot sollte gut gelegt & konstruiert sein.


Sebastian befand sich beruflich in der Nähe und schaute freundlicherweise am Sonntag, den 12., kurz vorbei und hatte mit Hans-Jürgen über dies & das gesprochen und unsere bisherigen Arbeiten in Augenschein genommen.
Ich war nicht anwesend, kann also nicht über seine evtl. gesträubten Haare berichten.

Die Arbeit ist kein Frosch, sie hüpft uns nicht davon. Weiter geht's also.
Packen wir's an.

2 Kommentare:

  1. Und wie segelt sich das gute Stück jetzt? Bin echt gespannt!! Habe selbst eine Luna als MS mit allen Vor- uns Nachteilen und verfolge euren Umbau seit einiger Zeit. Respekt vor der Arbeit und den Ideen die darin stecken, Hut ab!!
    Olaf

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    1. Moin moin Olaf, danke für Deinen freundlichen Kommentar. Leider sind wir mit der Leinenführung über Deck mitsamt der hardware nicht fertig geworden. Im Winterlager soll's nun weitergehen.
      Im kommenden Jahr- das nehmen wir uns vor- soll es hoch- das Tuch.
      Würdest Du uns ggfs. mitteilen, wo wir Deine LUNA & Dich verorten können ? Würden gerne einmal solch Boot mit Bermuda-Rigg sehen.
      Vorerst beste Grüsse, H.-Jürgen & Klaus.

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